Dieses Konzept wurde nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema „Safe Sport“ und unter Einbeziehung externer Expertise, insbesondere von der Sportpsychologin Simone Tscherntschitz, sowie unter umfassender Beteiligung verschiedener Zielgruppen in den letzten Wochen erstellt. Ziel ist es, die Athlet:innen, insbesondere Kinder und Jugendliche, vor Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung zu schützen.
Das sorgfältig erarbeitete Präventions- und Schutzkonzept des KVÖ dient als Fundament für die umfassende Umsetzung von Safe-Sport-Maßnahmen im Klettersport.
Warum ist „Safe Sport“ so wichtig?
Das Thema „Safe Sport“ erhielt beim Trainer:innen-Forum des Kletterverbands Österreich im Januar 2024 bereits besondere Aufmerksamkeit. Es folgte eine intensive Auseinandersetzung mit dieser wichtigen Thematik, die schließlich in einem detaillierten Präventions- und Schutzkonzept mündete. Der Klettersport zeichnet sich durch enge Bindungen zwischen Funktionär:innen, Trainer:innen, Betreuer:innen und Athlet:innen sowie durch eine hohe physische Nähe beim Spotten oder Sichern aus. Diese besonderen Rahmenbedingungen erfordern gezielte Maßnahmen, um Grenzüberschreitungen zu verhindern.
„Unser Ziel ist es, eine Kultur der Sicherheit, Inklusion und des Wohlbefindens zu fördern, in der alle Mitglieder, insbesondere Kinder und Jugendliche, vor Gewalt und Missbrauch geschützt sind“, betont KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm.
Das Ziel ist es, durch klare Richtlinien, Schulungen und fortlaufende Sensibilisierungsmaßnahmen ein Klima des Vertrauens und der Transparenz zu fördern. Der Kletterverband Österreich verpflichtet sich, Grenzverletzungen konsequent entgegenzutreten und Betroffenen die notwendige Unterstützung zu bieten. Die ethischen Prinzipien der Fairness, des Respekts und der Integrität stehen im Mittelpunkt des Handelns.
KVÖ Präventions- und Schutzkonzept
Das vorliegende Konzept dient nicht nur als Handlungsleitfaden für alle im KVÖ Tätigen, sondern auch als öffentliches Bekenntnis der Verantwortung gegenüber allen Mitgliedern. Ziel ist es, durch kontinuierliche Evaluierung und Verbesserung der Maßnahmen höchsten Ansprüchen im Bereich des Kinderschutzes und der Gewaltprävention gerecht zu werden. Der Safe-Sport-Handlungsleitfaden bietet Trainer:innen und Betreuer:innen eine klare Orientierung, wie sie sich in sensiblen Situationen verhalten sollen. Zu den Schlüsselprinzipien gehören unter anderem das 6-Augen-Prinzip sowie das Prinzip der offenen Tür bei Einzelbetreuungen. Zudem sind physische und digitale Kontaktformen klar geregelt.
Der Maßnahmenplan des KVÖ sieht eine regelmäßige Überprüfung und Evaluierung der Präventions- und Schutzmaßnahmen vor. Jährliche Überarbeitungen sowie Fortbildungen der Trainer:innen, Betreuer:innen und Mitarbeiter:innen sollen sicherstellen, dass das Konzept aktuellen Entwicklungen und neuen Herausforderungen gerecht wird.
An wen kann ich mich wenden?
Der Kletterverband Österreich appelliert an alle, jegliche Vorkommnisse der Machtausübung bzw. von grenzüberschreitendem oder gewaltsamem Handeln – sei es in verbaler/digitaler, körperlicher, psychischer oder sexueller Form – umgehend der unabhängigen und weisungsfreien Anlaufstelle des KVÖ zu melden und die Möglichkeit der professionellen Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen.
Betroffene können sich anonym oder nicht anonym an folgende Vertrauenspersonen wenden:
Unabhängige Vertrauensperson:
Simone Tscherntschitz Tel.: +43 650 7612601 E-Mail: simone.tscherntschitzplus.acat
KVÖ Safe-Sport-Beauftragter:
Heiko Wilhelm Tel.: +43 512 552320-22 E-Mail: h.wilhelmaustriaclimbingcom
Persönliche Sprechstunde: erster Dienstag im Monat, 09:00 - 10:00 Uhr (im KVÖ-Büro) und nach Vereinbarung
Der Kletterverband Österreich unterstreicht mit Nachdruck die zentrale Bedeutung des Themas „Safe Sport“ für seine gesamte Organisation. Durch die aktive Rolle des KVÖ, die sich in Maßnahmenplänen, klar definierten Mindeststandards für Landesverbände sowie spezifischen Anforderungen für Mitarbeiter:innen widerspiegelt, wird die Sicherheit und das Wohlergehen der Athlet:innen nachhaltig gefördert. Mit diesem umfassenden Präventions- und Schutzkonzept setzt der KVÖ ein deutliches Zeichen für eine sichere, transparente und wertschätzende Sportumgebung.