Pötzi: „Briançon war sehr emotional für mich“

Die Weltcup-Wettkampf-Saison ist für die heimischen Kletter-Asse schon seit einiger Zeit abgeschlossen. Mattea Pötzi zieht eine erste Bilanz.

Gerade ist nach intensiven Monaten Erholung und eine umfangreiche Analyse angesagt. Diese fällt bei Mattea Pötzi nach starken Wettkämpfen erwartungsmäßig gut aus.

 

„Meine Bilanz für 2024 fällt durchwegs positiv aus. Es war zwar nicht jeder Wettkampf perfekt, aber ich habe über die gesamte Saison eine starke Leistung zeigen können. Es war kein einziger Reinfall dabei“, verrät Pötzi. Nachsatz: „Es fühlt sich gut an, wenn man in der Weltspitze mitklettern kann. Im letzten Jahr war ich in der Lead-Gesamtwertung noch auf Rang 15, heuer habe ich eine starke Saison auf Rang 7 abgeschlossen. Das habe ich mir selbst nicht erwartet. Es fühlt sich sehr gut an. Auch wenn ich weiß, dass aufgrund der Olympischen Spiele nicht alle Weltcups voll besetzt waren. 2025 wird es wieder ein ganz anderes Level sein. Aber ich will meine Top-10-Platzierung halten, auch wenn es schwer werden wird – das ist mein erklärtes Ziel.“

 

Die 24-Jährige machte in den letzten Monaten einen weiteren großen Schritt nach vorne und zeigte sich im Vorstieg auf einem sehr hohen Niveau äußerst konstant – einige Highlights inklusive. „Der dritte Platz in Briançon war für mich sehr emotional. In der ersten Qualifikationsroute bin ich bei der dritten Schlinge geflogen, hatte eigentlich schon abgeschlossen und mich richtig geärgert. Aber ich habe mich durchgekämpft, war richtig im Flow und konnte mich über mein erstes Weltcup-Podest freuen. Es war einfach ein unfassbar cooles Erlebnis. Solche Erfolge entschädigen einfach für den ganzen Aufwand, den wir über das Jahr betreiben. Ich war überwältigt, wie viele Nachrichten ich bekommen habe. Das macht eine Athletin richtig stolz“, blickt Pötzi mit einem breiten Grinser auf ihr erstes Weltcup-Podest in Frankreich zurück.

 

Das Battle mit der nächsten Generation

 

In den letzten Wochen und Monaten ist die Kärntnerin zu einem richtigen Vorstiegs-Ass gereift, die Spezialisierung hat sich definitiv bezahlt gemacht. „Ich denke, ich bin in einer ähnlichen Verfassung wie im letzten Jahr. Ich bin eine komplettere Athletin geworden, habe mich in der Wand taktisch und technisch stark verbessert. Oftmals habe ich im Wettkampf besser performt als im Training. Gerade am Saisonbeginn haben sich aber viele Dinge nicht gut angefühlt. Mit meiner Mental-Trainerin haben wir am richtigen Mindset gefeilt. Das hat sich bezahlt gemacht“, berichtet die 24-Jährige.

 

Neben der Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Jessica Pilz hat sich Mattea Pötzi national und international im Lead einen Namen gemacht. Aber mit Flora Oblasser rückt schon die nächste junge Athletin nach und baut Druck aus der zweiten Reihe auf. „Wir sind alle ungefähr gleich alt. Flora ist acht Jahre jünger und hat neuen Schwung hineingebracht. Sie hat in ihren ersten Weltcups bereits unglaublich performt und gezeigt, welches Potential in ihr steckt. Das motiviert uns natürlich und wir wollen uns das nicht gefallen lassen“, scherzt Pötzi und ergänzt: „Dieser ganze Prozess pusht uns einfach. Das brauchen wir und tut uns allen sehr gut. Ich freue mich, wenn ich über den Winter viele Trainingseinheiten mit Flora absolvieren kann.“

 

Spannung hochhalten

 

Bis zum Trainingsauftakt im Dezember wird die Kärntnerin noch einige Tage am Felsen in Tirol verbringen, ehe die Vorbereitung mit der ersten Aufbauphase starten wird. „Ich bin froh, dass wir jetzt ein bisschen Pause haben und wir uns nach einer kräftezerrenden Saison etwas erholen können. Ich werde frei nach dem Motto „never change a running system“ versuchen, die Trainingsplanung ähnlich zu gestalten. Jeder Weltcup zeigt einer Athletin die Grenzen auf. Daraus will ich lernen und den Fokus in den nächsten Monaten darauflegen. Im Idealfall kann ich noch zulegen. Ich weiß jedenfalls, woran ich arbeiten muss.“ Und es ist nicht verwunderlich, dass sich die Kärntnerin bereits die nächsten Ziele für 2025 gesteckt hat. „Die Weltmeisterschaft im Herbst 2025 in Seoul (Anm.: KOR) ist das Ziel. Dort will ich einfach performen und einen Spitzenplatz holen. Ich werde so gut es geht an allen Weltcups teilnehmen und versuchen, die Spannung von April bis September hochzuhalten. Das wird eine richtige Challenge, aber ich bin guter Dinge, dass wir das gut hinbekommen werden.

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