KVÖ-Trio jubelt über vier EM-Medaillen

In den letzten Tagen kämpften die Kletter-Nachwuchsathlet:innen in Helsinki (FIN) bei der Lead-Europameisterschaft nicht nur um Edelmetall, sondern auch für einen ordentlichen Saisonabschluss – und das mit Erfolg.

Am Ende gab es viermal Edelmetall. Timo Uznik sicherte sich Gold im Boulder & Lead-Bewerb (Olympisches Format), Flora Oblasser konnte sich über Silber freuen. Für die Tirolerin gab es mit Bronze auch im Lead eine weitere Medaille. Teamkollege Christian Leitner bestätigte einmal mehr seine Hochform und tritt die Heimreise mit Silber an.

 

„Der Wettkampf in Helsinki war unglaublich gut organisiert. Wir haben uns von Anfang an richtig wohl gefühlt. Der Routenbau – ausgenommen im Halbfinale – war wirklich super, das hat einfach Spaß gemacht. Unsere Athletinnen und Athleten haben ihre Sache in der Qualifikation richtig gut gemacht. Da ist dann logischerweise auch die Erwartungshaltung gestiegen. Im Semifinale ist es leider nicht ganz so aufgegangen, wie wir uns das gewünscht haben. Da war ein anderer Stil gefragt, es war unangenehm flach und technisch – einfach ungut. Mit den gezeigten Leistungen sind wir aber sehr zufrieden und können für die Wintervorbereitung sehr viel daraus mitnehmen. Die vier Medaillen (Anm.: 2x Lead, 2x Kombination) tun natürlich sehr gut“, berichtete KVÖ-Coach Katharina Saurwein.

 

Starke Saison mit Edelmetall gekrönt

 

Im EM-Bewerb der Burschen (U16) gab Christian Leitner einmal mehr eine große Talentprobe ab. In einem spannenden Finale musste sich der junge Österreicher mit 45+ Griffen nur dem Tschechen Jan Stipek (Top) geschlagen geben. Platz drei ging an den Deutschen Luca Nündel mit 42+ Griffen. Aber auch Adrian Kathan (34+) sorgte mit Platz fünf für einen würdigen Saisonabschluss. „Meine Saison hat im Bouldern nicht so gut gestartet, ist aber immer besser geworden. Im Lead war ich immer im Finale und habe meine Leistungen auf einem konstant hohen Niveau abliefern können. Daher bin ich sehr zufrieden. Dass ich jetzt zum Abschluss noch eine Silbermedaille geholt habe, ist natürlich großartig. So richtig glauben kann ich es noch nicht, das wird erst in den nächsten Tagen kommen. Ich bin jedenfalls sehr stolz. Die Medaille gibt mir viel Motivation für die nächsten Schritte“, strahlte Leitner nach einem starken Saisonabschluss.

 

Saurwein ergänzte: „Die beiden Jungs haben einen Lauf. Unglaublich, wie sie in ihrem ersten Jahr mithalten können. Echt cool, dass es so aufgegangen ist. Die beiden können wirklich stolz auf ihre Leistung sein. Jetzt gilt es konsequent weiterzuarbeiten, damit das auch im nächsten Jahr, wo die Routen anders sein und andere Athleten mit dabei sein werden, positiv weitergeführt werden kann.“

 

Doppeltes Medaillenglück bei Oblasser


Nach dem bitteren vierten Platz bei der WM in Seoul konnte Flora Oblasser in Helsinki doppelt jubeln. Die Tirolerin holte sich nach einer beherzten Leistung Bronze im Lead-Bewerb (U16). Gold ging an die Spanierin Geila Macia Martin mit 46+ Griffen. In einem nervenaufreibenden Finish hatte die Schweizerin Julia Rasmussen (42+) knapp die Nase vorne. Oblasser erreichte die gleiche Anzahl an Griffen, wurde aber aufgrund des Semifinal-Ergebnisses auf Platz drei gereiht. Teamkollegin Annika Deubler holte am Ende Rang 20. „Wir hatten coole Routen und die Stimmung war wirklich lässig. Ich wollte einfach Spaß haben und befreit drauflosklettern. Das ist mir hier in Helsinki sehr gut gelungen. Mit meiner Leistung im Lead bin ich sehr zufrieden und freue mich, dass ich es nach WM-Platz vier jetzt doch noch aufs Podium geschafft habe. Silber im Boulder & Lead-Bewerb ist eine schöne Draufgabe, die ich natürlich sehr gerne nehme. Ich fahre jetzt mit einem guten Gefühl nach Hause“, erklärte Oblasser. Die beiden Medaillen waren nicht nur für den Kopf wichtig, sondern sind zugleich auch eine wichtige Motivationsspritze für die nächsten Wochen und Monate.

 

Der goldene Uznik

 

Während viele Augen ausschließlich auf den Lead-Bewerb gerichtet waren, holte sich Timo Uznik seine nächste Medaille. Nach Platz drei bei der Boulder-EM im Juni in Duisburg (GER) zeigte der Kärntner auch im zweiten Teil des Boulder & Lead-Bewerbs seine Leistung und jubelte nach Platz 15 im Lead über Kombinationsgold in der U18. „Ein super Abschluss. Die Goldmedaille tut richtig gut. Es ist die Bestätigung, dass ich sowohl im Bouldern als auch im Lead ganz vorne dabei bin. Ich bin mit einem sehr guten Gefühl nach Helsinki gekommen und wusste, dass ich in der Kombination um eine Medaille klettern kann. Im Lead-Halbfinale ist es mir leider nicht so aufgegangen, wie in der Qualifikation. Die Route war extrem ungut und ist mir nicht entgegengekommen. Ich bin leider sehr früh bei einer schwierigen Stelle hinausgeflogen. Da war die Enttäuschung im ersten Moment schon sehr groß. Neben der Goldmedaille nehme ich noch viele Erfahrungen mit und kann auf einer für mich sehr erfolgreiche Saison zurückblicken“, zeigte sich Uznik gut gelaunt.

 

Viele Lichtblicke in Helsinki

 

Im U20-Bewerb der Burschen zeigte sich Felix Mader von seiner besten Seite und holte am Ende den hervorragenden fünften Platz. Julian Wimmer verpasste beim Sieg von Yannick Nagel (GER) als Semifinal-Neunter den Einzug in das Finale der besten acht Athleten nur um einen Griff. Benjamin Haidacher beendete den Wettkampf auf Rang 24.

 

Raffael Gruber (14.) und Timo Uznik (15.) holten im U18-Bewerb nach einer schwierigen Halbfinal-Route jeweils einen Top-15-Platz. Marco Bauhofer beendete den Wettkampf auf Rang 47. Der Sieg ging in dieser Kategorie an den Franzosen Max Bertone. 

 

Auch wenn es in der U20 der Mädchen nicht für einen Finalplatz gereicht hat, zeigte das KVÖ-Trio eine beherzte Vorstellung. Ariane Franken holte Platz 12, Magdalena Kompein wurde 13. und Emilia Warenski beendete ihren letzten U20-Wettkampf auf Rang 16. Der Sieg ging an die Slowenin Sara Copar.

 

Im U18-Bewerb der Mädchen holte Sophia Avender mit Rang 10 das nächste Top-10-Ergebnis für Österreich. Sina Willy wurde 25. Der Sieg ging an die Schweiz: Noe Looser zeigte im Finale eine beeindruckende Vorstellung und jubelte über Gold.

 

Saurwein zieht Bilanz

 

Ende gut, alles gut! Nach der Nachwuchs-Europameisterschaft werden die Blicke schon wieder nach vorne gerichtet. „Es war ein super Abschluss. Es hat sich aber einmal mehr gezeigt, wie schnell es im Vorstieg gehen kann. Man muss im richtigen Moment das Richtige tun. Manchmal funktioniert das gut, manchmal weniger. Es gibt immer Höhen und Tiefen. Die Dichte ist mittlerweile echt unglaublich und Kleinigkeiten entscheiden, in welche Richtung es geht. Wichtig ist, dass wir das Jahr jetzt dann in Ruhe noch einmal Revue passieren lassen. Wo waren die Stärken, wo die Schwächen und woran müssen wir arbeiten, dass wir einen Schritt nach vorne kommen. Jetzt ist es wichtig, dass unsere Athletinnen und Athleten eine kleine Auszeit bekommen und dann mit einem guten Gefühl wieder in das Training einsteigen. Die guten Momente und die guten Runden nehmen wir mit – der Blick ist schon in die Zukunft gerichtet. Wir wollen nach einer kurzen Pause wieder Vollgas geben und unsere Athletinnen und Athleten weiterbringen“, so Saurwein.

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